FC Seuzach - ein verdienter Aufsteiger
Schlusspfiff in Schaffhausen. Seuzach gewinnt am zweitletzten Spieltag auswärts mit 3:1 und kann damit nicht mehr von der Tabellenspitze verdrängt werden. Die Spieler liegen sich in den Armen, Betreuer und Anhänger stürmen den Platz. Der Aufstieg in die 1. Liga ist der momentane Höhepunkt einer kontinuirlichen Fortsetzung der Seuzemer Vereinsphilosophie.
Vor vier Jahren gelang dem Dorfverein der Aufstieg in die 2. Liga interregional. Nach einer guten ersten Spielzeit folgte 2012 beinahe der Wiederabstieg in die 2. Liga regional. Nur dank einer hervorragenden Rückrunde wurde der schon von vielen Fussballfreunden als sicher geglaubte Gang ins Unterhaus vermieden. Wiederum nur ein Jahr später konnte sich die Mannschaft von Trainer Markus Wanner lange in der Spitzengruppe halten und belegte am Ende den guten 6. Tabellenrang.
In all den Jahren immer mit dabei: ein Kern von Spielern aus Seuzach. Aus dem Aufstiegsjahr 2010 sind heute noch 10 (!) Akteure im Kader der 1. Mannschaft. Eine Kontinuität welche in der modernen und schnelllebigen Zeit in diesen Fussballligen seinesgleichen sucht. Das Fannionteam wurde Jahr für Jahr nur vereinzelt verstärkt und das mit Spielern, welche der Mannschaft nicht nur sportlich weiterhalfen, sondern vor allem auch als Person in das Team und den Verein passten.
So erstaunte auch der starke Saisonstart des FC Seuzach in der abgelaufenen Saison nicht. Mels und Widnau wurden jeweils zu Null besiegt und auch nach dem torreichen Unentschieden gegen Sirnach folgten wieder zwei Partien ohne Gegentor. Die Hinrunde war sowieso ein Halbjahr voller Superlative und der Grundstein für den Aufstieg in die 1. Liga. Einzig gegen Ende des Jahres 2013 liess Seuzach ein wenig nach und hatte Mühe zu Punkten zu kommen. Der einzigen Niederlage gegen Freienbach folgten zwei Unentschieden gegen Schaffhausen und Kreuzlingen.
Nach der Winterpause standen zuerst das schwere Auswärtsspiel in Mels und dann die Spitzenspiele gegen Widnau und Sirnach an. Alle drei Partien wurden souverän gewonnen und die Tabellenführung damit wieder zurückerobert. Dass ein Einbruch aber irgendwann kommen würde, war klar. Ganze fünf Spiele wartete Seuzach auf einen Sieg. Normalerweise sollte so der Aufstieg kein Thema mehr sein. Doch auch die anderen Mannschaften des oberen Tabellendrittels patzten mehrmals. So würde jenes Team aufsteigen, welches zuerst wieder auf die Erfolgsspur zurückfinden würde. Am 10. Mai in St.Margrethen wurde der Bann dann gebrochen. Seuzach siegte auswärts mit 3:1 und doppelte auch eine Woche später in Altstätten - trotzt eines zwischenzeitlichen 0:2 - nach.
Drei Runden vor Schluss kam es auf dem Sportplatz Rolli zum absoluten Topspiel zwischen Seuzach und Verfolger Freienbach. Und da zeigte sich neben der Konstanz über eine gesamte Saison auch die zweite wichtige Tugend eines Aufsteigers - die mentale Stärke. Die Mannschaft um Captain Christian Widmer leistete sich in dieser entscheidenden Phase der Saison keine Fehler und wartete geduldig auf ihre Chancen. Und diese würden kommen. Wie schon in Altstätten fungierte Neuzugang Marc Müller als Dosenöffner, Diego Schöpfer und Martin Lauber machten den Sack dank einer, wie in der gesamten Spielzeit, starken Chancenauswertung endgültig zu.
Und das alles trotz zahlreichen Verletzten Spielern. Aussenverteidiger Alain Stamm riss sich beim 0:0 in Kreuzlingen mehrere Bänder und konnte in der Rückrunde nicht mehr mittun. Im Spiel gegen Widnau erwischte es dann Innenverteidiger Marcel Güntensperger. Auch für ihn war die Saison nach einer Knöchelverletzung gelaufen. Ebenfalls ganz schlimm erging es Mittelfeldspieler Philipp Fischer in Altstätten - Diagnose: erneuter Kreuzbandriss. All diese und noch weitere kurzzeitige Ausfälle gestandener Stammkräfte brachte Seuzach nicht aus der Bahn.
Seuzachs Spieler haben sich diesen Aufstieg über Jahre erarbeitet, sich stetig weiterentwickelt und immer am gleichen Strick gezogen. Niederlagen haben die Einsflöten™ nicht zerbrechen lassen, sondern das ausserordentliche Teamgefüge weiter gestärkt. Und das Ende der Fahnenstange, bzw. Weiterentwicklung ist noch nicht erreicht. Der gesamte Verein darf sich auf eine spannende Saison in der 1. Liga freuen. Danke Jungs!