Nach einem solchen Ausgang hatte es 45 Minuten lang nicht ausgesehen. Denn Seuzach strotzte keineswegs vor Selbstvertrauen, wie man es eine Woche nach dem gewonnenen Auswärtspunkt gegen Bellinzona hätte erwarten können. «Das habe ich auch nicht verstanden», kritisierte Trainer Wanner. «Wir waren viel zu verhalten, irgendwie gehemmt.» Thalwil dominierte so fast nach Belieben, hätte schon nach wenigen Minuten in Führung gehen können und schoss das 1:0 in der 20. Minute dann doch.
In der Pause fand Wanner die richtigen Worte und nahm eine Umstellung von einer Dreier- auf eine Viererkette in der Abwehr vor. Zudem wechselte er Innenverteidiger Christopher Süsstrunk ein für den offensiven Marc Müller. Warum Seuzach trotzdem viel besser ins Spiel kam, erklärte der Trainer so: «Wir standen höher, konnten besser pressen und kamen dadurch besser in die Zweikämpfe.»
Entgegen kam Seuzach dabei, dass Thalwil einen seiner zwei Stürmer zurückzog und damit den Aufbau des Heimteams nicht mehr wirkungsvoll stören konnte. Seuzach schöpfte Mut, zumal nach Schalchers Freistosstor aus grosser Distanz zum 1:1 nach 50 Minuten. Angesichts des nun völlig veränderten Spielgeschehens hätte das 2:1 auch früher fallen können. Kradolfer erzielte es schliesslich nach einem verlängerten weiten Einwurf per Kopf.
Mit weiteren Auftritten wie in dieser zweiten Halbzeit könnten sich Wanners Leute in Richtung Mittelfeld orientieren. Das nächste Meisterschaftsspiel steht in zwei Wochen in Tuggen an. Am Samstag kommt der SC Buochs in der 1. Qualifikationsrunde des Schweizer Cups nach Seuzach. (Der Landbote)