FC Seuzach vs. FC Winterthur U21 1:3 (0:1)
Sportplatz Rolli (Kunstrasen), Seuzach. 350 Zuschauer. SR: Ghisletta; Latifi, Jurcevic
Tore: 36. Tanzillo 0:1, 52. Nsiala 0:2, 69. Schalcher 1:2, 90.+2 Saliji 1:3
FCS: Migliaccio, Schalcher, Lanzendorfer (60. Gröbli), Weibel, Tavares, Auer, Schiendorfer, Kradolfer, Weiler, Honegger, Widmer (81. Lauber)
FC Winterthur U21: Milosavljevic, Pauli, Cavar, Isik, Schmid, Chipra, Tanzillo, Saliji, Wild (63. Amzai), Quintoles (90.+3 Herter), Nsiala (67. Bolli)
Bemerkungen: Seuzach ohne Popp, Di Nucci, D. Müller, M. Müller (alle nicht eingesetzt), Ullmann, Berisha, Kijametovic, Süsstrunk, Vögeli, P. Dietz, C. Dietz (alle verletzt); Winterthur ohne Rüegg, Brechbühl, Schlatter, Quintas (alle nicht eingesetzt), Saipi (verletzt), Rama-Bitterfeld, Lötscher (Rekonvaleszent), Schättin (1. Mannschaft)
Verwarnungen: 38. Cavar, 50. Isik, 86. Lauber
Die U-21 des FCW wäre mit einer Derbyniederlage in Seuzach auf den letzten Platz abgerutscht. Aber sie siegte auf dem Rolli-Kunstrasen leistungsgerecht 3:1 und liegt danach nur noch einen Punkt hinter den Seuzachern. Die verpassten es, eine deutliche Marge zwischen sich und die andern Abstiegskämpfer zu legen.
Das Jahr 2017 hatte Seuzach im März mit dem ersten Derbysieg überhaupt begonnen, einem 2:0 auf der Schützenwiese. Im Spätsommer folgte gleichenorts gar ein 5:1. Doch diesen Samstag, im ersten Spiel 2018, wars wieder wie in den ersten zweieinhalb Jahren der Seuzacher in der 1. Liga – sie verloren gegen den Nachwuchs des Nachbarn, der noch dringender als sie Punkte im Abstiegskampf brauchte. Denn als das Spiel lief, hatten sich Eschen/Mauren und Wettswil-Bonstetten bereits je drei Punkte gesichert, war der FCW virtuell auf den letzten Platz abgerutscht.
Nach den 90 Minuten auf dem Rolli aber sah die Welt der Winterthurer wieder besser aus. Sie waren die bessere Mannschaft als die Seuzacher, die vor allem offensiv zu wenig zustande brachten. Es war unter diesen Voraussetzungen ein eher emotions- und ereignisarmes, eben zu wenig umstrittenes Derby. Der FCW hat nach diesem 3:1 immerhin drei Teams und zwei Punkte hinter sich, Seuzach hat noch drei Punkte Reserve auf die Abstiegsplätze. Aber das Feld der Gefährdeten ist breit, es umfasst zumindest die ganze zweite Hälfte der Gruppe 3.
Nach einer ersten Halbzeit nahezu ohne nennenswerte Offensivszene Seuzachs führte der FCW 1:0 – durch das erste Tor seines einen Rückkehrers, Giandomenico Tanzillo, in der vergangenen Saison bester Skorer des Teams. Es fiel nach 36 Minuten. Allerdings hätte der FCW schon nach fünf Minuten führen können, als Tanzillo und Jordi Nsiala, der andere Rückkehrer, alleine auf Torhüter Davide Migliacco zulaufen konnten – und an diesem scheiterten. Nsiala bot überhaupt eine ziemlich mässige Vorstellung. Er wurde von Seuzachs starken Innenverteidigern beherrscht – aber in der 52. Minute erledigte er seinen Auftrag des Toreschiessens dann doch, mit dem 2:0 nach einem Konter.
Das entsprach der Überlegenheit des FCW, der dennoch nach Fabian Schalchers Gegentor 20 Minuten vor Schluss seiner Sache nicht mehr ganz sicher sein konnte. Definitiv gebannt war die latente Gefahr eines Punktverlusts erst in der 92. Minute, als Rijad Saliji, einer aus dem weiteren «Eins»-Kader, zum 3:1 traf. Ein anderer, Gabriel Isik, bildete mit Marin Cavar eine verlässliche Innenverteidigung. Er hat gute Chancen, am Mittwoch im Nachtragsspiel gegen Vaduz den gesperrten Guillaume Katz in der Challenge League zu ersetzen. Eine gute Leistung zeigte aber auch der kleine Flügelmann Fabio Costa (19), der nach einem kurzen Abstecher in den GC-Nachwuchs zurückgekehrt ist.
Der prominenteste Zuschauer war allerdings wegen eines Seuzacher Spielers zugegen: René Weiler, zurzeit Trainer ohne Job, sah seinen 18-jährigen Sohn Noah in der 1. Liga debütieren. Mit der einen oder andern Szene als rechter Flügelmann, bis zur Auswechslung nach 75 Minuten. Und was nach diesem Match auch noch zu sagen ist: Daheim wartet der FC Seuzach noch immer auf den ersten Punkt aus einem Derby. (Der Landbote)