FC Seuzach vs. FC Tuggen 1:3 (1:0)
Sportplatz Rolli, Seuzach. 301 Zuschauer. SR: Bontempelli
Tore: 23. Auer 1:0, 73. Weller 1:1, 77. Ugljesic 1:2, 86. Jakupov 1:3
FCS: Migliaccio, Süsstrunk, Weibel, Tavares, Di Nucci (79. Lauber), Kradolfer, Auer (46. Müller), Kijametovic, Lanzendorfer, Honegger, Widmer (76. Weiler)
FC Tuggen: Marty, Weller, Gutierrez (58. Jakupov), Avdyli, d‘Acunto (58. Santana), Stadler, Meier, Arifagic, D. Schiendorfer, Morina (80. Junuzi), Ugljesic
Bemerkungen: Seuzach ohne Popp, Schiendorfer (beide nicht eingesetzt), Schalcher (gesperrt), Ullmann, Berisha, Schiendorfer, Vögeli, Gröbli, C. Dietz (alle verletzt); Tuggen ohne Fellmann, Herlea, Marjanovic (alle nicht eingesetzt), Uzelac, Murtisi, Le Bigonsan, Tinner (alle verletzt)
Verwarnungen: 14. Di Nucci, 19. Morina, 30. Weibel, 30. Arifagic, 41. Lanzendorfer, 50. Süsstrunk, 55. Gutierrez, 55. Stadler, 67. Müller, 71. Tavares, 82. Ugljesic
Gelb-Rot: 35. Weibel
Nach der umstrittenen 1:3-Heimniederlage gegen den mitgefährdeten FC Tuggen bleibt im Abstiegskampf die Lage des FC Seuzach kritisch.
"Hätten beide mit gleich viel Mann zu Ende gespielt, hätten wir gewonnen", ist Seuzachs Trainer Markus Wanner überzeugt. Dem war allerdings nicht so. Denn seine Leute mussten ab der 35. Minute in Unterzahl auskommen. Innenverteidiger Nico Weibel hatte wegen eines Fouls eine (vertretbare) Verwarnung kassiert. Weil es bereits seine zweite war, musste er das Feld verlassen.
Die Szenen, die nur fünf Minuten davor zu Weibels erster Verwarnung geführt hatten, erregten die Gemüter. In einem Handgemenge vor Seuzachs Tor attackierte Tuggens Dardan Morina, der bereits zuvor wegen ungestümer Aktivitäten negativ aufgefallen war, Goalie Davide Migliaccio. Weibel schritt ein. Dafür sah er gelb. Jene Karte aber, die eigentlich Morina zugestanden wäre, erhielt ein Teamkollege. Für Morinas wär es bereits die zweite Verwarnung gewesen, er hätte deshalb vom Platz gehen müssen. So aber spielten elf Tuggener weiter, Seuzach dagegen war, eben jene fünf Minuten später, nur noch zu zehnt auf dem Platz. In einem Spiel, das gemäss Wanner "nicht gehässig" verlief, wurden zehn Verwarnungen verteilt.
Der Schiedsrichter sei am Spielausgang "nicht unbeteiligt" gewesen, musste Seuzachs Trainer hinterher feststellen. Er sagte aber auch: "Wir haben ebenfalls Fehler gemacht." Damit sprach er jene "Rudelbildung" in der 30. Minute an, "zu der wir uns nicht hätten hinreissen lassen dürfen", sowie die verlorenen Zweikämpfe, die späten Gegentreffern vorausgegangen waren, oder seine eigene taktische Ausrichtung. Als Folge des Platzverweises stellte er von einer Dreier- auf eine Viererabwehrkette um. Dadurch wurde sein Team zurückgedrängt. "Vorn konnten wir die Bälle nicht halten", bemerkte Wanner. "Wahrscheinlich hätten wir besser mit einer Dreierkette weitergespielt. Dann hätten wir den Gegner vielleicht mehr unter Druck setzen können."
Bis zum Platzverweis hatten die Seuzacher das Geschehen im Griff, wobei sie offensiv nicht besonders auftrumpfen konnten. Mit einem schönen Schuss aus rund 20 Metern erzielte Gabriel Auer in der 23. Minute das 1:0. Diese Führung blieb lange bestehen, ehe Thomas Weller (der zuvor in dieser Saison schon zweimal für den FC Kosova gegen Seuzach angetreten war...) mit einem Distanzschuss ausglich (73.). "Die Kräfte haben allmählich nachgelassen", sagte Wanner. Petar Ugljesic (77.) und Jakup Jakupov (86.) erzielten die Tore zum 1:3.
Wanner sprach von einer "völlig unnötigen Niederlage. Schade. Wir hatten Wettkampfpech. Das wird sich irgendwann wieder ausgleichen – hoffentlich schon in den nächsten Spielen", meinte der FCS-Trainer. "Mit einem Sieg gegen Tuggen wären wir wahrscheinlich gerettet gewesen." Jetzt aber geht der Abstiegskampf unvermindert weiter. "Diese Chance wurde vertan. Für uns folgen nun zwei weitere Direktduelle. Und da müssen wir einfach punkten", betonte Wanner. Drei Runden vor Schluss liegen die Seuzacher auf Platz 11, nur einen Punkt vor dem ersten Abstiegsplatz.
Am kommenden Samstag treten sie beim um drei Punkte besseren FC Wettswil-Bonstetten an. Am 19. Mai folgt in der zweitletzten Runde das vielleicht entscheidende Heimspiel gegen den FC Balzers, den Tabellenletzten. Weiterhin hat der FC Seuzach alles selbst in der Hand. (Der Landbote)