FC Seuzach vs. FC Widnau 1:2 (0:1)
Sportplatz Rolli, Seuzach. 100 Zuschauer. SR: Schaub; Barone, Venerito
Tore: 38. Lüchinger 0:1, 54. Kradolfer 1:1, 72. Abdoski 1:2
FCS: Popp, Schalcher, Süsstrunk, Vögeli, Auer, Dietz (59. Hagen), Kradolfer, Di Nucci (46. Dekhili), Gröbli (46. Kumbuesa), Widmer, Türkmen (68. Honegger)
FC Widnau: Babic, Giovetti, Lukic (60. Varano), Aggeler, Faleschini, Lässer, Thönig (82. Massari), Lamorte, Lüchinger, Hutter, Abdoski (90.+1 Lamorte)
Bemerkungen: Seuzach ohne Migliaccio, Ullmann, Gillioz (alle nicht eingesetzt), Schiendorfer, Kijametovic, Lötscher (alle verletzt), Weibel, Tavares (beide abwesend); Widnau ohne Karabulut, Kaya (beide nicht eingesetzt), Fischer (krank), Liechti, Nüesch, Wetter (alle Rekonvaleszent)
Verwarnungen: 5. Schalcher, 14. Widmer, 40. Thönig, 90.+4 Massari
Nach vier Siegen in Folge unterlag der FC Seuzach daheim Aufsteiger Widnau 1:2 (0:1). Weil er viel zu überheblich auftrat.
Es wurde laut auf dem Rolli, schon unmittelbar nach dem Match, noch auf dem Platz. Seuzachs Trainer Markus Wanner nahm sein Team zusammen und sagte ihm, was er von der Leistung in den vergangenen 95 Minuten hielt: gar nichts. "Es fehlte uns an all dem, was es dazu braucht, ein Spiel zu gewinnen", fasste er zusammen. "Viele dachten wohl, es ginge nach vier Siegen in Serie gegen den Aufsteiger leicht. Da fehlte die richtige Einstellung." Vor allem die Routiniers nimmt er in die Pflicht, von ihnen verlangt er Führungsqualitäten, die man auf dem Platz nicht gesehen hat. Wanner machte, wie schon nach der Vorbereitung, deutlich, dass er mit der Präsenz eines Teils der Mannschaft im Training und eben auch bei den Spielen nicht zufrieden ist.
Klar ist im Sport: Wer mehr leistet, hat in aller Regel mehr Erfolg. Mehr geleistet hat am Samstag eindeutig der FC Widnau mit einem kämpferisch, spielerisch und taktisch einwandfreien Auftritt. In der ersten Halbzeit war Seuzach überhaupt nicht bereit, immer wieder gingen Bälle schon im Aufbau leichtfertig verloren, was den Rheintalern Konter gegen eine offene Abwehr erlaubte. Das 0:1 fiel in der 38. Minute allerdings in einer Phase, in der man dachte, Seuzach habe sich etwas gefangen. Untypisch wars gleichwohl nicht: Torschütze Daniel Lüchinger wurde viel zu large bewacht. Die Zögerlichkeit der Seuzacher zeigte sich auch beim entscheidenden 1:2 in der 72. Minute: Das erzielte Jasmin Abdoski trotz Bedrängnis durch zwei Seuzacher.
Bezeichnend war auch, dass Seuzachs 1:1 durch Swen Kradolfer in der 54. Minute durch einen Freistoss fiel, denn aus dem Spiel heraus konnte sich das Heimteam kaum einmal durchsetzen. Dazu hätte man viel mehr Zweikämpfe gewinnen müssen, hinten, im Mittelfeld und vorne. Eine klare Torchance konnte sich Seuzach nach dem 1:2 jedenfalls nicht erarbeiten. Dazu fehlte nicht nur das Durchsetzungsvermögen, sondern auch die klare Linie im Spiel.
Für Seuzach kann man nur hoffen, dass die Niederlage ein Dämpfer zur rechten Zeit war. Wer ein Aufstiegsanwärter sein will, muss Spiel für Spiel (und selbstredend auch dazwischen) Leistung abliefern. Sonst wird das nichts mit der Rückkehr in die 1. Liga. (Der Landbote)