FC Seuzach vs. FC United Zürich 4:2 (2:1)
Rolli, Seuzach. 230 Zuschauer. SR: Grolimund; Blazenovic, Schär.
Tore: 17. Chemin 0:1, 30. Türkmen 1:1, 33. Hasani 2:1, 50. Di Nucci (ET) 2:2, 56. Müller, 93. Auer 4:2
FCS: Migliaccio, Schalcher, Weibel, Vögeli, Di Nucci, Hasani, Pumpalovic, Müller (60. Widmer), Lamanna (63. Celebi), Auer (94. Dietz), Türkmen (94. Honegger)
FC United Zürich: Silva, Alimi, Chemin, K. Dzaferi, I. Dzaferi (79. Ribaut), Blanco, Vuntik, Madija (46. Lymperopoulos), Kacoli, Gerken, Pablos
Bemerkungen: Seuzach ohne Egli, Erdal (beide nicht eingesetzt), Tavares und D. Schiendorfer (beide gesperrt), Kradolfer, Düring, Kuhn, Banao, Lötscher, Ullmann, Süsstrunk, C. Schiendorfer (alle verletzt), Montalbano (krank), Popp (abwesend), Dekhili, Sposato, Kumbuesa, Berisha (alle nicht im Aufgebot); United Zürich ohne S. Mehmedi, V. Dzaferi, Markovic, V. Mehmedi, Eggmann (alle nicht eingesetzt)
Verwarnungen: 34. Weibel, 36. Alimi, 37. Müller, 52. Schalcher, 76. K. Dzaferi, 78. V. Dzaferi
Gelb-Rot: 80. V. Dzaferi
Der FC Seuzach hat sich schwer getan damit, den krassen Aussenseiter Zürich United zu bezwingen. Klar war die Sache erst, als Gabriel Auer in der Nachspielzeit das 4:2 erzielte. Die Aufgabe war unangenehm für die Seuzacher. Zürich United, Absteiger aus der 1. Liga, war zu Beginn der Saison nicht konkurrenzfähig. 1:17 (gegen Chur) und 2:7 (gegen Bassersdorf) waren die ersten Resultate, dazwischen brachte man gegen Uzwil überhaupt keine Mannschaft zusammen und verlor forfait. Mittlerweile aber hat sich einiges zum Beseren gewendet. Am Wochenende vor dem Spiel gegen Seuzach gewann United im elften Match der Saison zum ersten Mal (3:2 gegen Wils U20) und auch auf dem Rolli zeigte sich: Da ist ein Team am Werk, das dem Gegner das Leben schwer machen kann.
Zum Beispiel mit dem 25-jährigen Flügel Sorel Chemin, der einst für Frankreich U-16-Länderspiele absolviert und sein Fussballerhandwerk bei Paris St-Germain gelernt hat. Chemin, schon gegen Wil Doppeltorschütze, überlistete Seuzachs Goalie Davide Migliaccio in der 17. Minute mit einem Freistoss von der Seite und er leistete in der 50. Minute die Vorarbeit zum 2:2. Vollstrecker war Seuzachs Verteidiger Mirco Di Nucci mit einem Eigentor.
Seuzach reagierte auf das 0:1 gut. Caner Türkmen glich nach einem gut getimten Pass Fabian Schalchers zum 1:1 aus und Arbnor Hasani traf kurz darauf mit einem Hocheck-Schuss zum 2:1. Damit hätte der Weg zu einem sicheren Sieg geebnet sein müssen. Er war es nicht, weil Seuzach sein Spiel nicht ruhig genug aufbauen und den Gegner auch nicht sicher vom eigenen Tor weg halten konnte. Immerhin konnte Dominic Müller Chemins 2:2 mit dem 3:2 einigermassen prompt beanworten. Aber Ruhe war nie, weil Seuzach auch seine Konterchancen viel zu lange nicht nutzte. Dafür gabs eine spannende und turbulente zweite Halbzeit zu sehen, zum Beispiel mit einem ungeahndeten Penaltyfoul am Seuzacher Umut Celebi, einem Platzverweis für Uniteds Assistenztrainer Verdi Dzaferi und einem wegen Offsides aberkannten Tor von Uniteds Setar Vuntik.
Am Ende war Seuzach der richtige und verdiente, wenn auch nicht souveräne Sieger. Punkto Leistung und Stabilität gibts noch Luft nach oben, punkto personeller Ressourcen auch. Routiniers wie Dominik Schiendorfer und Daniel Tavares (beide gesperrt) oder Swen Kradolfer (verletzt) fehlten spürbar. Aber bei Seuzach wird man sich sagen: Hauptsache gewonnen, und das zum vierten Mal am Stück. Das bringt das Team von Trainer Stéphane Lüthi auf Rang 2, sieben Punkte hinter Leader Chur. Den Rückstand kann man schnell verringern: Mit einem Sieg im Direktduell am nächsten Samstag im Bündnerland und einem weiteren im Nachtragsspiel am 6. November in Weesen. (Der Landbote)