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FC Seuzi Song ist im Finale

Der FC Seuzach singt bei den Grossen mit

Was tun, wenn man nicht mehr im Stadion singen kann? Einen Songcontest organisieren! Der FC Seuzach hat sich nun fürs Finale qualifiziert. Auch der FCW singt mit.

 
Jonas Gabrieli / Publiziert: 06.05.2021, 15:30

Der Song «Laufed nie allei» des FC Seuzach steht im Schweizer Finale der besten Fussballvereinslieder. Screenshot: Youtube

Lieder handeln oft von der grossen Liebe. Nicht immer geht das Herz aber an einen bestimmten Menschen verloren. Manchmal fällt die Liebe auf ein Stückchen Rasen mit einem Ball drauf. Und dann wird der lokale Fussballverein mit einer Inbrunst besungen, wie es in der Kirche selten geschieht.

Doch wie so oft bei der Liebe ist ja alles herrlich subjektiv. Welcher Verein also den kultigsten Fussballsong sein Eigen nennen darf, ist bis heute nicht geklärt. Im letzten Jahr riefen Fans des Hamburger Clubs St. Pauli deshalb einen entsprechenden Wettbewerb ins Leben: den Grand Prix de la Vereinslieder. «Geisterspiele bringen einen auf bescheuerte Ideen», schrieben sie damals zur Geburtsstunde auf dem Blog Millerntor.

Eine moderne Hommage

Nun findet in diesem Jahr eine Schweizer Version davon statt. Die Fangruppierung Teilzeitfans Wohlen aus dem Aargau organisiert ihn. Insgesamt gibt es 16 Finalplätze. Dabei sind die Vereine aus den beiden obersten Ligen der Männer – also auch Winterthur – gesetzt. Jedoch nehmen nicht alle daran teil. Drei Clubs aus dem Amateurbereich hatten zudem die Gelegenheit, sich für das Finale im September zu qualifizieren.

Diese Vorausscheidung, die Ende April auf der Website elfsport.ch endete, gewann der FC Seuzach klar. Jede dritte Stimme ging ans Lied «Laufed nie allei», eine Hommage an die Fussballhymne «You’ll Never Walk Alone», das Fussball-Urlied schlechthin. Der Seuzemer Song ist deutlich moderner gehalten, Sprechgesang trifft auf Schlager. Der Song war vor fünf Jahren für das 40-Jahr-Jubiläum vom lokalen Rapkollektiv Flashdigga produziert worden. Ob allein die Qualität des Lieds für den Erfolg ausschlaggebend war, ist fraglich. Der FC Seuzach hatte auf seiner Website aktiv zum Abstimmen aufgerufen.

Der FC Winterthur war fürs Finale bereits gesetzt. Seine Fans haben ihrerseits eine eigene Vorausscheidung auf den sozialen Medien unter dem Patronat von Radio Stadtfilter lanciert. Dabei war die Frage, welcher der vielen FCW-Songs den Club am besten repräsentiert. Rund 800 Personen stimmten dabei ab.

Offiziell beendet ist die Umfrage bisher zwar nicht, die Punkband Team Sondermodelle liegt aber schon fast uneinholbar in Führung. Sie sammelte mit ihrem Lied «FCW» 60 Prozent der Stimmen. Wohl auch, weil sie das Lebensgefühl der FCW-Fans, die nicht immer gleich stark am Geschehen auf dem Rasen interessiert sind, gleich zu Beginn treffend umschreibt: «Seit 1896 / gibts den Club und jeder freut sich / in das Stadion zu gehn / Fussball und die Freunde sehen / Ein Bierchen da, ein Bierchen dort / wunderbar ist dieser Sport.»

Der Song «Fuscht id Luft» der Rapper Fogel und Smack, der jeweils vor den Partien durch die Schützi-Lautsprecher tönt, kam übrigens auf den zweiten Rang mit 30 Prozent der Stimmen.

Nicht nur die beiden regionalen Vertreter aus Winterthur und Seuzach könnten unterschiedlicher nicht sein: Lugano tritt mit Fanfaren an, St. Gallen mit einem melancholischen Song von Manuel Stahlberger und Bit-Tuner, der den ersten Matchbesuch beschreibt.

Und natürlich darf auch das Aarauer Kultlied «Brügglifeld olé» nicht fehlen, das mit seinem südamerikanischen Rhythmus einen so herrlichen Kontrast zum Rüebliland bildet.

Das Finale des Grand Prix de la Vereinslieder wird voraussichtlich am 4. September auf Youtube übertragen. Weitere Informationen sollen gemäss den Veranstaltern auf Grandprix2021.ch folgen. Das Preisgeld wird am Ende an eine Stiftung aus der Siegerregion verteilt.

>>Der Landbote Text als pdf


 

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