Innerhalb von 37 Jahren konnte sich der FC Seuzach zu einer regionalen Grösse etablieren. Mit seinen 800 engagierten Mitgliedern ist er dennoch familiär geblieben.
Schon 1934 versuchte Hans Strässler in Seuzach einen Fussballklub auf die Beine zu stellen. Er war sich damals auch nicht zu schade, die Stulpen selber zu stricken. Doch in dieser Zeit fand der Fussball zu wenig Beachtung in der Gesellschaft und so vergingen 40 Jahre bis zu einem zweiten Anlauf. 1974 zogen Hans Stahel, der ehemalige FC Winterthur-Spieler Jürg Fehr, Mario Blaser und René Stamm von einem Haus zum anderen, um engagierte Gleichgesinnte zu finden. Und so fand am 3. April 1976 die Gründungsversammlung statt. Indessen entwickelte sich der Verein stetig und die Zahl der Mitglieder wuchs. Die Anfangsjahre startete der Verein mit einer Mannschaft – mittlerweile sind es 24 Mannschaften, darunter 16 Junioren- und zwei Damen-Teams. Die meisten Spieler wohnen in Seuzach oder kommen aus der Umgebung. Jede Mannschaft besitzt zwei ausgebildete Trainer. «Unser Fussballclub verfügt über die Grösse eines KMU-Unternehmens, wovon der Verein nicht auf Profit aus ist, sondern die Rechnung ausgeglichen gestaltet bzw. Reserven bildet für neue Anschaffungen», erklärt Junior-Trainer Martin Bader stolz. Die Sportanlage Rolli beim Forrenberg wird vom FC Seuzach selbstständig unterhalten, wobei ein Teilzeitangestellter die Hauptarbeit für die Infrastruktur verrichtet.
Ausbau aus Eigenregie
Der Verein besitzt drei Rasenplätze mit 1000 Stehplätzen. Schon 2004 wurde das Clubhaus ausgebaut und mit vier neuen Garderoben und einer Terrasse bestückt. Als allererster Fussballclub der Schweiz gelang es Seuzach 2009 einen Kunstrasenplatz in völliger Eigenregie zu erstellen. Sogar die Beleuchtungsanlage auf dem Hauptplatz wurde durch eigenes Handeln des Clubs möglich. Für einen regionalen Fussballverein ist das eine enorme Leistung. Derzeit steht ein zusätzliches Materialhäuschen im Bau, welches bald eingeweiht werden kann. Allerdings sind weitere Ausbaumöglichkeiten kaum mehr zu realisieren, da das Investitions- und Platzvolumen ausgeschöpft sind. Für den interregionalen Höchstligisten spielt das keine grosse Rolle. «Uns ist es wichtig, dass wir unser hohes Level halten können, ganz besonders bei der Ausbildung der Trainer. Gut ausgebildete Trainer steigern auch die Qualität der Spieler», bringt Martin Bader hervor. Für ihn ist es nur verständlich, dass viele Eltern aus dem Bezirk Andelfingen ihre Kinder lieber beim FC Seuzach anmelden wollen. Gerade wegen der guten Kompetenz der Trainer hat der Verein einen sehr guten Ruf. Von den 800 Mitgliedern gehören etwa 300 zu den Junioren. Für den Club ist das eine wertvolle Entwicklung. Trotz der vielen Mitglieder herrscht im Verein der Familiengeist. Das beweist, dass die Vereinstätigkeiten weit über den Fussball hinausgehen. So hilft man beispielsweise bei der Feier 750 Jahre Seuzach, beim Albanifest in Winterthur oder beim «dä schnällscht Seuzemer».
Zur Nummer 1 der Region
Was den FC Seuzi ausmacht, ist sicherlich die Tatsache, dass der Verein in der 2. Liga interregional das einzige Team der Region ist. Der bisher grösste Erfolg gelang in der Saison 2002/03, als die Rot-schwarz-weissen bis in die erste Hauptrunde des Schweizer Cups vorstiess. Zurzeit liegt das Team von Trainer Markus Wanner auf dem ersten Platz der Tabellenliste – und dies ohne Niederlage! Der familiäre Umgang beweist den Erfolg des FC Seuzach. Nur miteinander kommt man zum Ziel. Der Tabellenleader hat sich in den über 30 Jahren einen Namen gemacht und wird sich nicht so schnell verdrängen lassen. Wie das Pferd im Wappen von Seuzach wird der Club auch in Zukunft seine Stärke demonstrieren
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